Werkstatt 1
State of the Art

Kulturen der Digitalität für einen nachhaltigen Wandel: Wie sieht der Weg in unsere Gesellschaft der Zukunft aus? Was macht ein zukunftsfähige »Next Society« aus? Mit »Next Society?!« loten wir in unserer digitalen Werkstatt-Reihe interaktiv Optionsräume aus, die sich öffnen, wenn Digitalität und Nachhaltigkeit im Zusammenspiel betrachtet werden.

Auf unserer Erkundungsreise knüpfen wir an den Future Talk zum gleichnamigen Thema »State of the Art« an. Hier haben sich zwei Expert*innen Dr. Hilke Marit Berger (Scientific Lead des City Science Labs) und Prof. Dr. Benjamin Jörissen (Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung / UNESCO Chair in Digital Culture and Arts in Education) der Frage »Wo stehen wir?« mit konkreten Beispielen und Praxiserfahrungen gewidmet.

In der digitalen Next Society-Werkstatt »State of the Art« geht es um ganz praktische Erfahrungen, Beobachtungen und Fragen an das Zusammenspiel, die teilweise an das anknüpfen, was im Future Talk 1 benannt wurde. Hierbei freuen uns, das zwei erwähnte Beispiele dabei sind. Der Gestalter des digital-analogen Lebensraums Christoph Deeg, der den ersten Future Talk moderiert hat, wird als Critical Friend die Werkstatt begleiten.

Um dem aktuellen Stand des Zusammenspiels von Digitalität und Nachhaltigkeit in der Kunst- und Kulturszene auf die Spur zu kommen, tragen Einblicke, Erfahrungen und Ausblicke und auch Zielkonflikte von drei verschiedenen Institutionen, Gruppen und Stakeholder*innen bei. Wir starten mit kurzen Impulsen und kommen dann in jeweils zwei 30-minütige-Worldcafé-Runden zusammen, um in einem gemeinsamen Austausch Thesen und Fragen zum Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit auszuloten.

Dabei sind:

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Julian Stahl
wissenschaftlicher Mitarbeiter für »Digitalität als Kulturpraxis« bei der Kulturstiftung des Bundes) mit dem Impuls »Kunst, Digitalität, Nachhaltigkeit – Beobachtungen aus der Förderpraxis.« Der kurze Impuls teilt Beobachtungen aus den Förderprogramme der Kulturstiftung des Bundes im Bereich Digitalität und verbindet diese mit aktuellen Fragen nach der Verknüpfung der beiden Querschnittsthemen Digitalität und Nachhaltigkeit.

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Patrick Schimanski
Komponist, Regisseur, Klangkünstler, Dramaturg und Performer. Er arbeitet bundesweit und international sowohl in der »Freien« Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Digitalität. Aktuell ist er als »Leiter Digitale Prozesse« und des »Forum Nachhaltigkeit«  in Festanstellung am Stadttheater Gießen. Er ist zudem Klimabeauftragter des Hauses im Zusammenhang mit einer Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes im Projekt »Fonds Zero«.

Abstract: »The best of both Worlds?«
Mein Vortrag beleuchtet die möglichen und unmöglichen Beziehungen zwischen den beiden ‚Großen Transformationen‘ . Untersucht wird die konkret praktizierbare und nachhaltige Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien im Stadttheaterbetrieb, sowohl im künstlerischen, als auch im technischen und administrativen Bereich. Welche digitalen Werkzeuge können uns dabei unterstützen dringend notwendige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und als Kulturinstitutionen in den Zentren unserer Städte mit guten Beispielen, jenseits von Greenwashing und allfälligen Nachhaltigkeitsmythen voran zu gehen? Eine genauere und vorurteilsfreie Betrachtung dieser vordergründig so unterschiedlichen Bereiche kann uns helfen, auch in der Kunst neue Wege zu suchen, zu finden und Utopien zu entwerfen, die wir dringend benötigen.

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Meredith Thomas
an artist and creative technologist based in Berlin. He studied biomedical engineering and science communication at Imperial College London. After moving to Berlin he became interested in creative uses of technology. He has worked as a programmer and an artist to create transmedia experiences in virtual reality, for multimedia installations and for the stage. His work focuses in particular on novel uses of machine learning in creative domains and critiquing the broader technological and cultural manifestations of artificial intelligence.

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Fabiola Kuonen
ist Regisseurin und Autorin. Sie erforscht in ihren Arbeiten genreübergreifendes Denken, Mulitlingualismus, und site-specific Formate. Ihre Arbeiten entstanden in Deutschland, der Schweiz und Frankreich und umfassen u.a. partizipative und immersive Erfahrungsräume, musiktheatrale Überschreibungen ortsspezifischer Sagen oder eine Erweiterung des Theaterbegriffs in digitale Formate. Sie arbeitete dabei u.a. am Residenztheater München, dem Volkstheater Rostock oder dem le P.O.S.T. in Paris. Nach dem Studium der deutschen Literatur und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, studiert sie seit 2021 Regie an der Theaterakademie August Everding.

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llja Mirsky
studierte Kognitionswissenschaften an der Universität Tübingen, Politik, Literatur und Psychologie an der Universität Haifa (Israel) und Performance Studies an der Universität Hamburg. Er unterrichtet zu immersiven Medien und digitaler Dramaturgie an der ADK Ludwigsburg und der Universität Tübingen. Von 2019 bis 2022 war er Dramaturg und regelmäßig auch Programmierer am Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) im Tübinger Zimmertheater. Neben seiner freien Tätigkeit als Medienkünstler (VR/AR/AI), Kurator und interdisziplinäre Projektleitung arbeitet er seit der Spielzeit 2022/2023 als Digitaldramaturg und Dramaturg am Residenztheater München mit dem Impuls Vom Theater lernen: Digitale Technologien im Kulturbereich.

Wie sieht eine nachhaltige Anwendbarkeit von digitalen Tools und Technologien in Kulturbetrieben aus, sowohl im künstlerischen, als auch im technischen und administrativen Bereich? Welche Beispiele gibt es? Wie steht es um die Ressourcen in den Digitalisierungsprozessen? Wie können interdisziplinäre Prozesse und eine ko-kreative Arbeit mit Künstler*innen und Programmierern entstehen? Wo und wie kommt die von Dr. Hilke Berger im Future Talk 1 benannte »gestaltende Verantwortung« zum Ausdruck?

Begleitet werden die Werkstätten und die Future Talk-Reihe mit Next Society-BLOG-Beiträgen über den BLOG #neueRelevanz. Weitere Texte zu »Auf dem Weg in die Next Society?!« folgen.

Die Teilnahme an den max. 180-minütigen Werkstätten ist kostenlos, allerdings begrenzt auf 40 Teilnehmende. Eine Anmeldung über das Online-Formular ist gewünscht und notwendig.